Arbeit mit dem inneren Kind
Das Urtrauma jedes Menschen liegt in der Nicht- Erfüllung seines Bedürfnisses nach emotionalem Halt und aktiver, stimmiger Selbstwirksamkeit. Je abhängiger und hilfloser wir sind, umso eher können uns Menschen und Situationen traumatisieren. Die Verletzung dieses Urvertrauens ist ab dem Augenblick der Zeugung möglich. Sicherheit und Selbstwirksamkeit zu erfahren ist unabdingbar für ein stabiles Gleichgewicht von Körper und Psyche. Eltern, die selbst traumatisiert sind, können ihren Kindern einerseits nicht genug emotionale Geborgenheit, andererseits zu wenig Unterstützung zur gesunden Autonomieentfaltung geben.
In der Bindungspsychotherapie spricht man von vermeidendem, ängstlichem oder desorganisiertem Bindungsstil. Mit seiner Mutter erlebt ein Kind die erste wesentliche symbiotische Beziehung. Das bedeutet: Das Kind wird durch die seelische Grundstruktur der Mutter geprägt und um eine Beziehung zur ihr zu ermöglichen, versucht es der Mutter in deren traumatischem Dilemma zu helfen, was eine Unmöglichkeit ist, die in Verstrickung mündet. Da ein traumatisierter Elternteil sein Trauma permanent abspalten muss, kann er emotionale Nähe nicht zulassen. Seine Fähigkeit sich in das Kind einzufühlen sind eingeschränkt bis gar nicht vorhanden. Die Folgen sind: Zurückweisung, emotionale Kälte, Ausnutzung, Festhalten des Kindes und Festhalten am Kind, Aggression, Gewalt, Missbrauch und anderes...
Auf diese Weise werden die Traumata der Eltern auf ihre Kinder übertragen und wirken dort in eigener Weise unbewusst und zerstörerisch weiter. Wichtige Lebensabschnitte eines Menschen sind Schwangerschaft, Geburt, frühe Kindheit, Schulzeit, Pubertät, eigene Elternschaft. In jeder Lebensphase können frühere unbearbeitete Traumata wieder ausgelöst werden und den weiteren Lebensweg erschweren.
Ziel der inneren Kind-Arbeit ist:
Das eigene innere Kind aus der symbiotischen Verstrickung mit dem Trauma der Eltern/des Familiensystems und der Illusion der Sehnsucht nach möglicher Nähe herauszuholen und ihm eine neue Heimat in der eigenen gesunden erwachsenen Autonomie anzubieten. Abgespaltene Anteile werden gefunden, angenommen und wieder integriert, fremde Anteile aus der Symbiose gelöst und zurückgegeben, die eigene Stimmigkeit gestärkt. Die Liebe zum eignen Wesen, die eigene Lebenskraft kann wieder gefühlt und gelebt werden.
Wenn Sie und Ihr inneres Kind sich angesprochen fühlen, nehmen Sie Kontakt mit mir auf!
Literaturhinweis:
Franz Ruppert:
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„Seelische Spaltung und innere Heilung" „Autonomie und Symbiose" |
Elke Garbe: | „Das kindliche Entwicklungstrauma“ |
Bettina Alberti: | „Die Seele fühlt von Anfang an“ |
Karl Heinz Brisch: | Reihe: Bindungspsychotherapie in Bänden zu den jeweiligen Lebensaltern |